Seit kurzem läuft in der ZDF-Mediathek die Romanverfilmung „Unterleuten“ von Juli Zeh.
In der, nicht ganz fiktiven Geschichte, geht es um ein Dorf in Brandenburg, in dem zur Jetztzeit Welten aufeinander prallen. Zum einen dämmert es noch in der Nach-DDR-Zeit halb verlassen dahin, wird aber auch von Großstadtflüchtern als Idyll erkannt, besiedelt und darüber hinaus zum Windkrafteignungsgebiet erklärt. Noch während man die dreiteilige Serie sieht, kann man sie in unserer Region beim Blick aus dem Fenster in Wirklichkeit wahrnehmen. Anschauen lohnt sich! Selten war Fiktion und Realität näher beieinander.
https://www.zdf.de/serien/unterleuten/unterleuten—das-zerrissene-dorf-1-100.html
… und hier zur Realität in der Gemeinde Daberkow:
„Doch weder die örtlichen Gegner dieser Entscheidung noch die Windkraft-Branche wollen offenbar aufgeben: Im vergangenen Herbst teilte die Firma BayWa r.e. Wind GmbH dem neuen Bürgermeister Olaf Hecht ihre „Planungsidee“ für das schon einmal ins Blickfeld geratene Areal westlich der L 35 nahe dem Ortsteil Hedwigshof mit. Zirka 105 Hektar soll diese Potenzialfläche umfassen und Platz für bis zu sieben Anlagen mit einer Gesamthöhe bis 240 Meter bieten. Die größeren Grundstückseigentümer würden dieses Ansinnen unterschützen, bekam das Dorfoberhaupt schwarz auf weiß.
Persönliche Vorteilsnahme?
Einher ging die Offerte mit einer Bauausschusssitzung, deren Ordnungsmäßigkeit Hecht öffentlich infrage stellte. Nicht nur, weil er selbst keine Einladung erhalten hatte, sondern vor allem, weil den Schilderungen zufolge dort sein Amtsvorgänger intensiv das Wort führte, obwohl er keinerlei politisches Mandat mehr bekleidet. Aber eben wie sein Sohn, der heutige Vizebürgermeister Thomas Kröchert, persönliche Interessen an so einem Windpark hat. Letztlich stimmte jener genau wie die Abgeordneten Horst Misterek und Raik Mulsow für eine Initiative zur Aufhebung des 2017er-Beschlusses, während die berufenen Bürger Thomas Roßlau und Michael Pfister dagegen votierten.“ (Nordkurier) https://www.nordkurier.de/demmin/windkraft-spaltet-daberkow-und-seine-gemeindevertretung-0338609903.html
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